„Wenn zwei Steine an irgendeiner Stelle der Welt platziert werden, nahe beieinander, aber außer- halb der Einflusssphäre eines dritten Bezugskörpers, so würden die beiden Steine wie zwei magnetische Körper an einer dazwischenliegenden Stelle zusammenkommen, wobei sich jeder dem anderen um eine Strecke nähert, die der Masse des anderen proportional ist.“ (Johannes Kepler)
Die Grundgleichung der Mechanik war Kepler nicht bekannt, sodass er die Bewegung der Planeten nicht mit Hilfe von Kräften erklären konnte. Er hatte zwar schon vermutet, dass zwischen Sonne und Planeten Kräfte wirken, doch erst Isaac Newton führte diesen Gedanken in einer Theorie aus. Newton hat in seinem Buch „Die mathematischen Prinzipien der Naturlehre“ den Fall eines Apfels und die elliptische Bahn der Erde um die Sonne untersucht und auf die gleiche Ursache zurückgeführt. Er nannte die verursachenden Kräfte Gravitationskräfte.
Zur Untersuchung dieser Kräfte nahm Newton vereinfachend an, dass sich die Planeten mit konstantem Betrag der Geschwindigkeit auf Kreisbahnen um die Sonne bewegen. Diese Näherung erlaubt es, die Gesetze für die Kreisbewegung zu verwenden. Zudem setzte er voraus, dass man sich die Masse eines kugelförmigen Körpers in seinem Mittelpunkt vereinigt denken kann.
Damit ein Planet der Masse eine Kreisbahn mit dem Radius um die Sonne beschreibt, muss auf ihn ständig eine Zentripetalkraft
wirken. bezeichnet die Umlaufzeit des Planeten, ist der Abstand der Mittelpunkte beider Körper. Nach dem 3. Kepler’schen Gesetz ist der Quotient aus und konstant.
bzw.
Damit ergibt sich für die Zentripetalkraft:
mit
Wie hängt auch von dem Zentralkörper ab, um den die Planeten kreisen. Maßgebliche Größe für die Wechselwirkung zwischen Sonne und Planet ist neben dem Abstand der Körpermittelpunkte ihre Masse. Newton postulierte daher auch, dass die Zentripetalkraft eine Folge der Eigenschaft „Masse“ der Körper ist. Der Betrag der Zentripetalkraft wird von beiden Massen abhängen. Folglich ist es sinnvoll, neben der Masse des Planeten die Masse des Zentralkörpers Sonne in die Beziehung aufzunehmen, indem man für die Konstante setzt. ist eine neue Konstante.
Newton nahm weiterhin an, dass sowohl die Gewichtskraft eines Körpers auf der Erde als auch die Zentripetalkraft der Sonne auf einen Planeten Gravitationskräfte sind. Diese Verallgemeinerungen Newtons führen zu folgender Gleichung für die Gravitationskraft, die zwei beliebige Körper mit den Massen und im Abstand aufeinander ausüben:
mit
Man bezeichnet dieses Naturgesetz als Newton’sches Gravitationsgesetz. Die Gravitationskonstante ist eine universelle Konstante; sie hängt nicht von den Massen der beiden Körper ab.
Für zwei Körper mit je Masse errechnet sich beim Abstand eine wechselseitige Anziehungskraft von . Diese Kraft ist so klein, dass Newton ihre Messung und damit die Bestimmung der Gravitationskonstanten im Labor für unmöglich hielt. Erst 1798, also mehr als 100 Jahre nach der Entdeckung des Gravitationsgesetzes, gelang dies dem Engländer Henry Cavendish.
Die Gewichtskraft, die an der Erdoberfläche auf einen Körper der Masse wirkt, ist die Folge der Gravitationskräfte zwischen Körper und Erde (Masse ):
, also:
Der Wert von ist bekannt:
Damit lässt sich die Erdmasse bei bekanntem Erdradius und bekanntem bestimmen.
Der Mond der Masse erfährt von der Erde im Abstand zur Erde die Gravitationskraft:
, d. h.:
Das Verhältnis g:a ist demnach 3 600:1 .
Mit den bekannten Werten für den Radius der Mondbahn () und der Umlaufzeit () ergibt sich als Zentripetalbeschleunigung:
Für diese Zentripetalbeschleunigung gilt in der Tat .
Die Hypothese, dass dieselbe Kraft sowohl in Erdnähe für die Gewichtskraft von Körpern als auch im Mondabstand für die Zentripetalkraft der Mondbahn gültig ist, hat schon Newton mit diesem Beispiel erläutert.
Zwei beliebige kugelförmige homogene Körper mit den Massen und im Abstand üben gleich große, entgegengesetzt gerichtete Gravitationskräfte aufeinander aus. Für deren Betrag gilt:
mit
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Impulse Physik Oberstufe eWissen
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