Wenn sich die Körper berühren, so wirken Kräfte direkt von einem auf den anderen Körper. Berühren sie sich nicht, so müssten dazwischenliegende Körper die Kräfte weiterleiten. Was aber, wenn es wie z.B. im Weltraum keine dazwischenliegenden Körper gibt?
Gäbe es im Weltall nur einen einzigen Körper mit der Masse , so würde er seinen Bewegungszustand nicht ändern, weil es keine Kräfte gäbe. Erst ein zweiter Körper mit der Masse würde auf den ersten eine Gravitationskraft ausüben, die diesen in seine Richtung beschleunigte.
Jemand, der von der Existenz des zweiten Körpers nichts weiß, würde dennoch am Ort des ersten Körpers eine Kraft auf den Körper mit der Masse beobachten. Körper können aufgrund ihrer Masse über einen größeren Abstand hinweg Gravitationskräfte aufeinander ausüben.
Eine von Michael Faraday stammende Modellvorstellung gibt eine Erklärung: Mittler von Kräften, die ein erster Körper auf einen von ihm entfernten zweiten Körper ausübt, ist ein Feld, das der erste Körper im Raum um sich verursacht.
In diesem Feld wird mit den Kräften auch Energie weitergegeben.
Ein Körper erfährt im Gravitationsfeld in jedem Punkt des Raumes eine Beschleunigung, die unabhängig von seiner Masse ist. An jedem Ort im Feld sind also beschleunigende Kraft und Masse des Körpers proportional zueinander: oder anders ausgedrückt:
Da die Kraft ein Vektor ist, ist auch ein Vektor. ist nur vom Ort im Gravitationsfeld abhängig und eignet sich deshalb zu dessen Kennzeichnung, sie heißt daher auch Gravitationsfeldstärke.
Für die Gewichtskraft eines Körpers mit der Masse gilt auf der Erde . Gravitationsfeldstärke und Fallbeschleunigung stimmen hier überein.
Felder werden mit Feldlinien veranschaulicht. Das sind Linien, deren Richtung in jedem Punkt mit der Richtung der Kraft auf einen Körper übereinstimmt. Würde man zu jedem Punkt des Raumes eine Feldlinie zeichnen, ergäbe sich eine einheitliche Schwärzung. Deshalb werden nur so viele Feldlinien gezeichnet, wie zum Andeuten der Struktur des Feldes nötig ist.
In der Nähe eines Körpers liegen die Linien seines Feldes dichter als in der Ferne. Werden Feldlinien dichter gezeichnet, so veranschaulicht dies einen größeren Betrag der Kraft. Nach dem Gravitationsgesetz nimmt die Kraft mit dem Quadrat der Entfernung ab.
Wenn man sich weiter vom Zentrum eines Radialfeldes entfernt, so werden auch die Raumbereiche größer, in denen die Feldlinien annähernd parallel verlaufen. Das bedeutet, dass die Feldstärke in allen Punkten des Raumbereichs gleich ist. Solche Felder werden als homogene Felder bezeichnet.
Im Raum um einen Körper besteht aufgrund seiner Masse ein Gravitationsfeld.
Das Feld ist durch die Kraft auf einen anderen Körper mit Masse nachweisbar.
Die Kraft auf einen Körper ist im Gravitationsfeld proportional zu dessen Masse m.
Der Quotient heißt Gravitationsfeldstärke . Sie beschreibt das Feld unabhängig vom Körper.
Energie und Arbeit im Gravitationsfeld Arbeit im Gravitationsfeld bedeutet eine Übertragung von Höhenenergie: .
In der Nähe der Erdoberfläche ist das Gravitationsfeld als homogen anzusehen. Die Änderung der Höhenenergie eines Körpers mit der Masse lässt sich dann aus dem Unterschied zwischen Ausgangshöhe und Endhöhe und der konstanten Gewichtskraft berechnen. Unabhängig vom gewählten Weg ergibt sich
Die Energieübertragung kann als Fläche in einem Arbeitsdiagramm dargestellt werden.
Aus dem Gravitationsgesetz folgt, dass bei größeren Höhenunterschieden die Gewichtskraft nicht mehr als konstant betrachtet werden kann. Die im Weg-Kraft-Diagramm hervorgehobene Fläche ist auch hier ein Maß für die Energieübertragung, um den Körper vom Ort in der Entfernung vom Erdmittelpunkt bis zum Ort in der Entfernung vom Erdmittelpunkt zu heben.
Im Gravitationsfeld der Erde muss dafür die Arbeit verrichtet werden, für die gilt:
Die Höhenenergie ändert sich für einen Weg senkrecht zu den Feldlinien nicht, weil Kraft- und Wegrichtung einen Winkel von 90° bilden. Auf einem beliebigen Weg trägt nur der Anteil des Weges zur Arbeit bei, der längs der Feldlinien verläuft.
Bei einem fallenden Körper wird Höhenenergie in Bewegungsenergie umgesetzt. Seine Höhenenergie ist nun gegenüber der Anfangshöhe negativ, bezüglich der Erdoberfläche aber weiterhin positiv. Die Höhenenergie ist also abhängig von der gewählten Bezugshöhe. Soll die Bezugshöhe die Erdoberfläche sein, so ist der Erdradius . Für jeden Körper auf der Erdoberfläche ist dann die Höhenenergie .
Im Abstand vom Erdmittelpunkt beträgt nun die Höhenenergie für einen Körper der Masse :
Als Bezugshöhe für die Höhenenergie wird auch häufig ein Punkt im Unendlichen gewählt. Dann ist der Term 1/r 1 zu vernachlässigen und man erhält für :
Der Quotient aus der Höhenenergie und der Masse eines Körpers ist nur von dessen Ort im Gravitationsfeld abhängig. Er kennzeichnet das Feld und wird als Potenzial bezeichnet. Mit einem Bezugspunkt im Unendlichen ergibt sich für einen Punkt im Abstand :
Um einen Körper der Masse m von einem Ort mit dem Potenzial zu einem Ort mit dem Potenzial zu bringen, ist die Energie
zu übertragen.
Die übertragene Energie bzw. die Hubarbeit hängt im Gravitationsfeld nicht davon ab, auf welchem Weg der Körper von nach gelangt.
Liegt der Bezugspunkt für die Höhenenergie im Unendlichen, so gilt für die Höhenenergie eines Körpers mit der Masse im Abstand vom Erdmittelpunkt:
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Impulse Physik Oberstufe eWissen
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